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Junge Stars in altem Gemäuer – Duo Heeren begeistert in der Musenmühle

19. Februar 2025 | Aus dem Rathaus

Wenn zwei ganz junge Musiker, hochbegabt und vielfach preisgekrönt, an einem sonnigen Sonntagmittag den heiß ersehnten Frühling herbeisingen und -spielen, geht dem Publikum das Herz auf. So geschehen am 16. Februar bei der Matinée des KulturKreis Issum in Dagmar Gaßdorfs „Musenmühle“.

Der erst 15-jährige Pianist Vincent Heeren und sein älterer Bruder Benedict Heeren mit seiner wunderbaren lyrischen Bariton-Stimme verzauberten die Gäste nicht nur vom Niederrhein, sondern auch aus Düsseldorf, Essen, Mülheim, Hilden und Herne. Den Anfang machte ein hinreißender Solopart von Vincent Heeren mit Walzern von Chopin und der Ungarischen Rhapsodie Nr. 10 von Liszt. Die staunenden Gäste (bei 50 musste der KulturKreis Issum die Liste aus Platzgründen leider schließen) trauten ihren Ohren nicht angesichts der Virtuosität eines so jungen Könners, der mit seinen 15 Jahren bereits an der berühmten Folkwang Hochschule der Künste studiert – als vermutlich jüngster Student an einer Musikhochschule bundesweit – und bereits 2022 mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 in der Philharmonie Essen gefeiert wurde.

Nach einer Pause mit Fingerfood aus dem „Esszimmer Issum“ folgte das Duo Heeren. Benedict Heeren ist nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern auch vielfach mit ersten und Sonderpreisen bei „Jugend musiziert“, auch auf Bundesebene, im Klavierspiel und in der Kammermusik ausgezeichnet worden. Seinen Bachelor als Gesangspädagoge hat er bereits gemacht und unterrichtet nicht nur Gesang, sondern leitet auch diverse Chöre und Ensembles. Die Freunde der Oper können sich aber jetzt schon freuen, ihn auf einer der großen Bühnen erleben zu können. Denn derzeit studiert er im künstlerischen Studiengang Gesang an der Folkwang Hochschule und antwortete auf die Frage der Gastgeberin nach seiner Traumrolle ohne Zögern: „Don Giovanni!“

Geboten bei der Mühlenmatinée wurden aber feinste Lieder. Den Auftakt machte „Auf Flügeln des Gesanges“, eine Perle der Liedliteratur, zu danken dem gleichnamigen Gedicht von Heine und der Vertonung von Felix Mendelssohn. Es folgten drei Lieder aus Schuberts Winterreise, darunter auch das als „Am Brunnen vor dem Tore“ weithin bekannte „Der Lindenbaum“, und endete mit Robert Schumanns ergreifenden Liebeserklärung an seine Frau Clara, der berühmten „Widmung“. Eine Kennerin unter den Gästen bemerkte bewundernd, wie schön nicht nur der Bariton von Benedict sei, sondern wie unglaublich, dass ein so exzellenter Solopianist wie Vincent auch in der Liedbegleitung so brillant sein könne.

Kein Wunder, dass das Publikum nach dem inzwischen im Gartenhaus aufgebauten „Niederrheinischen Büffet“ nur zu gern für eine Zugabe blieb, und diesmal tatsächlich Oper: die Papageno-Arie aus Mozarts „Zauberflöte“. So gingen die Gäste beglückt nach Hause.